Review Vyrju - Black

Vyrju - Black (01.12.2014)

 

Norwegen ist nicht nur das Land der Fjorde, sondern auch in Sachen extremer Black Metal eine Größe. Eine dieser Bands aus dem Land von Eis und Schnee sind Vyrju, das Black Metal Projekt wurde 2006 von Jan F. Lindsø, als Ein-Mann-Band aus der Taufe gehoben. Die Informationen zur Bandgeschichte sind sehr rar gesät, so das es schwierig ist, eine ausführliche Beschreibung zu fertigen. Klar ist, das Jan F. Lindsø auch bei den Mannen von Gjenferdsel tätig ist und nun am 1. Dezember 2014 die erste EP mit dem einfach gehaltenen Namen "Black" via Black Forest Records veröffentlicht wurde. Das Label ist für seine extreme Black Metal Ausrichtung bekannt und übernimmt für die Bands auch gleich die Promotion und das Booking. "Black" wurde fast komplett von Jan F. Lindsø eingespielt, lediglich die Drums und die clean Vocals übernahm Tim Yatras, der von Bands wie Germ, Austre, Nazxul und Woods of Desolation bekannt sein dürfte. Die EP wurde in den in verschiedenen Studios aufgenommen, so wurde der Gesang in den Enger Studios, Gitarren und Bass bei Juv Musikk, clean Vocals und Drums im SLS Studio recorded, für den finalen Mix zeigte sich dann Sounds of Silence verantwortlich. Alleine dieses Vorgehen wäre schon ein eigenes bestimmt sehr interessantes Interview mit Vyrju wert.

"The Constant Void" beginnt seine knapp über 7 Minuten Spielzeit mit einem sehr lang gezogenen Gitarren und Schlagzeugpart, der mich in erster Linie eher an Thrash oder Death Metal erinnert, die trabenden Rhythmen und der kreischende Gesang, gehen ins Ohr. Doch es sei ein wenig Vorsicht an dieser Stelle geboten, denn der Song wirkt zwar nicht langweilig, aber ein wenig langwierig. Gesanglich wird mit hellen kreischenden Parts und dunklen Hintergrund-Growls gearbeitet, umrandet wird das Ganze vom Schlagwerk und den nach knappen 5 Minuten monoton klingenden Gitarren. Die Riffs sind zwar gut ausgearbeitet und die Aufnahmen recht sauber, trotzdem fehlen mir persönlich ein wenig die Highlights, der letzte Funken, damit es auch bei mir zündet. "There is no Grave Big Enough to take all my Sorrows", alleine der Titel ist schon so lang, dass man einen sehr umfangreichen Track erwarten darf und diesen erhält man dann mit knappen 7:30 Minuten auch. Anfänglich arbeiten die beiden Musiker recht melodiös und bauen auch die ein oder andere kleine Spielerei mit ein, so sind einige der Vocals clean gehalten, sitzen aber mehr im Hintergrund. Spätesten wenn die Hauptstimme wieder einsetzt, sollte eine düstere und diabolische Stimmung aufkommen. Leider fehlt mir auch hier ein wenig der letzte Kick, der Song ist durchaus hörbar und hat einen gewissen Reiz, aber mir sind die Melodien, das Gitarrenspiel und das Schlagwerk nicht dynamisch genug. Es handelt sich zwar um Black Metal, aber das geht eindeutig noch eine Priese besser. Na gut, Vyrju haben ja noch zwei Songs Zeit mich auf ihre Seite zu ziehen und zu beweisen, das Norwegen die Nr. 1 in Sachen Black Metal ist. "Gone" ist ein wenig melodiöser gehalten, es wird mit akustischen Gitarren, sowie Schlagwerk gearbeitet und das Instrumentalstück wirkt fast schon ein wenig vergänglich auf der EP. Auf geht es in die letzte Runde mit "Residue of Life" einem sehr rockigen und gitarrenlastigen Stück, welches endlich mal in die Pötte kommt, es ist schnell und dynamisch, der Gesang klingt diabolisch und ich hätte mir gewünscht, dass alle Tracks so gewesen wären, aber das kann ja beim nächsten Silberling schon besser werden. Auch hier arbeiten die Musiker mit klaren Gesängen als Kontrast, sodass ein harter Song ein wenig weicher und vor allem facettenreicher klingt. Für mich ein guter Abschluss für eine doch leider sehr durchschnittlich klingende EP.

Fazit:
Was haben wir nicht schon alles aus Norwegen gehört, es gab sehr guten Black Metal und es gab auch schlechten. Vyrju bewegen sich auf einem schmalen Grad dazwischen, denn die Ansätze sind gut und auch der Gedanke dahinter sollte geehrt werden. Aber bei mir zündet die EP nicht richtig, mir fehlt die Dynamik, das Diabolische, teilweise sind die Songs sehr langwierig und klingen dann durch die sich ständig wiederholenden Riffs doch ein wenig einseitig und monoton. Trotzdem sollte man Vyrju nicht abschreiben und sich selber ein Bild machen, denn wie alles ist auch Musik eine Geschmackssache.

Line Up: Jan F. Lindsø

 

 

Soundqualität: 8/10                Variation: 7/10                      Cover: 7/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 7,3/10


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