Review Powertryp - Endless Power

Powertryp - Endless Power (11.03.2015)

Powertryp aus Erlangen sind wie ein Buch mit sieben Siegeln, denn sie halten ihre Bandbiografie bewusst sehr kurz, um sich auf das wesentliche nämlich die Musik zu konzentrieren. Natürlich geben wir uns bei New-Metal-Media mit solchen Dingen nicht zu frieden und haben uns mal ein wenig ans Recherchieren gemacht und es gibt einiges über die Band zu erzählen. Powertryp finden sich 2010 zusammen und schnell wird ihnen klar wohin die Reise gehen soll, denn die Mitglieder sind allesamt erfahrene Musiker. Frank Prilipp war vorher bei der Erlanger Band Seldom Refuse tätig, und zeigt sich für den Viersaiter zuständig. Über die Band ist nicht sehr viel bekannt, nur soviel, dass sie es 1987 bis 1994 zumindest auf drei Demo´s gebracht haben, der zweite im Bunde ist Michael Zerrath, der in der Musiklandschaft auch kein unbeschriebenes Blatt ist, so war er bei der Nürnberger Progressive Metalformation Theory of Elements für das Schlagwerk verantwortlich. Leider bringt diese Band es auch nur auf ein Album im Jahre 2007. Michael löst seinen Vorgänger Drumming Jack 2013 ab, als dieser sich anderen Projekten zuwenden möchte. Andreas Kyrloglou, der Rhythmus-Gitarrist war vorher bei der Thrash Metal Band Blackness, welche sich 1989 nach nur einem Demo in Absorb umformierten. Sänger Johannes Korda war vorher für die Mannen von Seldom Refuse, sowie Atlantean Kodex (aushilfsweise) im stimmlichen Einsatz. Stefan Dziallas ist Gitarrenlehrer und spielt neben Powertryp, auch bei dem Projekt Dentler & Dziallas, welches eine Mischung aus Rock, Blues und Pop ist. Ich hoffe wir haben jetzt nicht wirklich etwas ausgeplaudert, was geheim bleiben sollte. Kommen wir zurück zur Bandgeschichte die Mannen können auf diverse Auftritte mit lokalen Größen zurückblicken. Auf den 3 bisherigen Killer Metal Nights, kann man sicher Repent, Abandoned oder auch Atlantean Kodex heraus heben,  zudem spielen sie zusammen mit High Spirits und auch Cauldron . 2015 kommt es zur bereits dritten Auflage der Killer Metal Night, diese wurde erstmalig auch von New-Metal-Media präsentiert. Doch ein Ass haben die kraftvollen Fünf aus Erlangen noch im Ärmel, im März erschien das lang erwartete Demo "Endless Power" und um genau jenes wird es in diesem Review gehen.

Der im März erschiene Silberling bietet dem Hörer 6 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von ca. 24 Minuten. "Here´s Control" ist eine Nummer, die sofort an den Klassischen Heavy Metal der 80ér Jahre erinnert. Kraftvoll und energiegeladen pflügen Powertryp durch das Genre, die Riffs und Basslinien sind zwar vertraut, aber gerade dies macht den Charme dieses ersten Tracks aus. Denn hier geht es sozusagen um den gewissen Wohlfühlfaktor, man entdeckt zwar im Song so manche Spielerei, aber trotzdem reiht sich die Band fast nahtlos zwischen Bands wie Judas Priest, Virgin Steel, Jag Panzer und ähnliche ein. Mal sehen ob die Mannen, die hohe Erwartung die sie jetzt geweckt haben auch halten können. "Hotter than Hellfire" lässt den Hardrock wieder aufleben, hier sind Gesang und Gitarrenarbeit ohne jeden Zweifel solide ausgearbeitet und man kommt nicht umhin, ein wenig in Schwärmen zu geraten. Zwar tauscht auch hier das Gefühl auf, das man ähnliches schon gehört hat, aber ich glaube bei über 60 Jahren Rock, Hardrock und Heavy Metalgeschichte wird es schwer sein, nicht das ein oder andere Fragment zu entdecken, und etwas komplett Neues zu erfinden. Mir gefällt persönlich zudem der Touch in Richtung US- Metal, was den ganzen Song noch ein wenig auflockert und somit dazu verleitet, den Track erneut laufen zu lassen. "By my Hand" überwiegt anfänglich mit einer schlürfenden und schweren Melodie, bevor die Mannen von Powertryp gemächlich in den Trab übergehen. Rockig mit solidem Gesang und Gitarrenspiel fließt der Song dahin, trotzdem wirkt er auf den zweiten Blick sehr kraftvoll und hat Tendenzen zum Power Metal ala früher Manowar Stücke, aber das nur sehr unterschwellig. Was feststeht ist, das der Track sehr facettenreich ist und live sicher begeistern wird. Mit einem Chor würde das Stück sicherlich noch Voller und epischer wirken. Aber man kann nicht alles haben! "Nail your Prophet" brettert wie ein Sturm durch die Boxen, in guter alter Heavy Metal Manier, Power an allen Ecken und Kanten, so geht der Song auch unweigerlich in die Nackenmuskeln. Die Breaks sitzen punktgenau, der Gesang ist kraftvoll und so kann ich nur sagen zwei Daumen hoch, das ist Metal vom Feinsten. Wenn dann die ruhigen Parts einsetzen bin ich erst einmal an Guns`n`Roses erinnert, warum gerade an die möchte ich hier nicht näher erläutern, nur soviel es kommt ein leichtes Feeling von November Rain auf. Doch Powertryp sind keine Weichspüler und so mähen sie sofort alles wieder nieder. Einfach sehr gut gemacht. "No Pride" erinnert mich auch sofort wieder an die Bands der "Guten Alten Zeit", die Riffs sind verhältnismäßig schnell gehalten, das Schlagzeug feuert beständig seine Salven ab. Ich darf wohl an dieser Stelle schon feststellen, dass die Demo eine sehr gute technische Umsetzung hat und auch spielerisch bleiben nicht viele Wünsche offen. Deshalb kann ich mich jetzt in aller Ruhe noch auf den letzten Track "Burn on" stürzen, denn eigentlich dürfte jetzt nicht mehr viel schief gehen. Und so ist es dann auch wie erwartet, Powertryp greifen noch einmal tief in die Saiten, bearbeiten die Felle und holen das Letzte aus ihrer Musik heraus. Garantiert wird der ein oder andere hier nach einigen Umdrehungen lauthals mitsingen können, aber ich denke das ist auch vollkommen gerechtfertigt.
 
Fazit:
Der Geruch von verbranntem Gummi, Benzin und Adrenalin weht durch dieses Demo. Powertryp überzeugen mich mit diesem ersten Lebenszeichen fast voll und ganz. Natürlich darf man hier nicht vergessen, das alle Musiker lange im Geschäft sind und ihr Handwerk verstehen. Trotzdem ziehe ich vor soviel Energie und Spielfreude meinen Hut. Jetzt aber nicht schlapp machen, sondern ein Album in Angriff nehmen. Bis dahin überbrücke ich die Zeit mit "Endless Power"

 

Line Up:

 

Michael         Drums
Gonzo           Voice                 
Prilli               Bass
Stefan            Guitar
Ammon         Guitar

 


 

 

 

Soundqualität: 8,5/10                Variation: 9/10                      Cover: 8/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 8,5/10

Homepage: http://www.powertryp.de/
Facebook: https://www.facebook.com/powertryp.metal
Twitter: https://twitter.com/PowertrypMetal
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCZfAKbkNv6B-GE-Gv_-YFjQ

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