J.B.O. - Nur die Besten werden alt (15.08.2014)
by Bianca Mittermaier

Heute meine verehrten Metalpiraten ist meine kleine Welt rosarot! Wusstet ihr, dass das die wahre Farbe des Metal ist!!! Halt ihr müsst mich nicht gleich auf die Planke schicken und den Haien zum Fraß vorwerfen! Erst mein Plädoyer lesen und dann mit Tomaten werfen!( falls noch nötig ).Passend jetzt zur Weihnachtszeit geht es um Fun Metal genauer gesagt um die Jungs von J.B.O. Die Abkürzung stand eigentlich mal für: „James Blast Orchester“, heute bedeutet sie jede Menge Spaß und Fun. Grund für „eigentlich mal“ war, dass die Plattenfirma von James Last das gar nicht toll fand und durch ihre Anwälte mitteilen ließ das man ab Frühjahr 96 nur die drei bekannten Buchstaben als Namen nutzen darf. Aber gehen wir wieder etwas zurück in der Zeit. Ihre Geburtsstunde hatte J.B.O im Jahr 1989 dafür waren Hannes „G. Laber“ Holzmann (Gitarre und Wüstgesang) und Vito C. (Gitarre und Schöngesang) verantwortlich. Zu deren ersten Songs gehörten u.a. „No Sleep til Bruck“ (ein Stadteil von Erlangen) und auch ein Cover der Bestie Boys. Bei denen hatte der Titel den Namen „No Sleep til Brooklyn“ auch Kuschelmetal war in der ersten Stunde dabei. Der örtliche Radiosender Downtown spielte die Coverversion rauf und runter, was zur Folge hatte, dass sie in den Radio- und Hörercharts bald auf Platz eins landeten. Ein erster Erfolg obwohl J.B.O bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Liveauftritt hatten. Trotzdem bastelte man für die Fans einen Tonträger in Form von der guten alten Kassette und in Kleinstauflage von 50 Stück. Als Plattform für den ersten Auftritt wählte man das Newcorner Festival in Erlangen das im E-Werk statt fand wo Hannes und Vito auch öfter Gäste waren. Da noch Schlagzeug und Bass fehlten kamen „Schmitti“ (Bass bis 2000) und Holmer „a Bier“Graap (Schlagzeug bis 2000) von Fair Warning der früheren Band von Hannes dazu. Der Auftritt hatte Unterhaltungswert, so wurde hinterher gemunkelt. Ich meine welche Metalband hat schon ein rosafarbenes Schlagzeug und ein Bühnenoutfit das auch diese Farbe beinhaltet. So rein aus Spaß stand man dann alle paar Monate auf der Bühne. Da aber auch der Lebensunterhalt bestritten werden musste versuchte jeder der Jungs mit anderen Bands berühmt zu werden und das über 5 Jahre. Eins der wenigen Stücke von J.B.O das die örtlichen Radiosender in Dauerschleife spielten, riss dann das Ruder rum. „Ein guter Tag zum Sterben“ sorgte 1994 dafür, dass die Fans eine CD ihr eigen nennen wollten. Aber es gab ja keine!, kein Problem für J.B.O sie spielten in einem Tag und zwei Nächten die EP „Eine gute CD zum Kaufen“ ein. Regionale Verkaufsrekorde wurden erreicht  ein Weihnachtsbonus gab es dann mit EP Nummer 2 Blastphemie. Joe Raimond einer der beiden Eigentümer des Labels „Musical Tragedies“ nahm die Jungs unter Vertrag und  da es den rosa Metalpiraten nicht an Fantasie fehlt, gab es eine limitierte Shape-CD in Form eines Kitzmannbierkastens! Die Ideen sprühten weiter „No Business like Showbusiness“ kam in Form des Doc Martens Logo und war auch streng limitierte. Es wurde das Label Dr. Martens Records gegründet dieses war aber leider nach kurzer Zeit schon insolvent. Es ging also für die Veröffentlichung  kein Geld an J.B.O. Aber wie das im Leben so ist, wer fleißig sät kann auch irgendwann Früchte des Erfolges ernten. So jetzt erstmal Luftschleifen und Tröten raus holen! Bereit?, das Debütalbum „Explizite Lyrik“ erschienen unter einem Independent Label ( enthielt Lieder aus den Anfangsjahren der Band und war 20 Tracks stark) verkaufte sich unglaubliche 10.000 Mal! und fand auch keinen Verkaufsstopp es stieg auf 250.000 weitere verkaufte Exemplare an. Das hieß die erste goldene Schallplatte! Träume werden war!, man hatte einen Plattendeal im Gepäck und stieg mit dem nächsten Album „Laut“ auf Platz 13 der deutschen Charts ein.1997 spielte J.B.O mehr als 100 Konzerte vor rund 100.000 Zuschauern. Zur Jahrtausendwende gab es die schrägen Metalgötter dann schon 10 Jahre und auch wenn jetzt Bass und Drums wechselten tat der Erfolgsschiene keinen Abbruch. Ihren bisher größten Erfolg verbuchten J.B.O mit dem Killer Album das auf Platz 3 der Charts landete. Im nun mehr 25sten Jahr der Band versucht das 10 Studioalbum diesen Erfolg noch zu toppen, „ Nur die Besten werden alt“ . Ich würde sagen tritt in den Ring und gehe als Sieger heraus.

Wenn ich mir das Cover der CD so betrachte muss ich sagen es spricht für sich, es provoziert, es fordert heraus, man muss es einfach in die Hand nehmen. Funmetal und die rosa Anzuge der 4 J.B.O Männer geht eigentlich in der heutigen so toleranten Welt gar nicht!!! Und darum um so geiler!

Lied 1 beginnt mit der Grundlehre des Metal wie forme ich die Pommesgabel richtig. „Vier Finger für ein Halleluja“ drückt in mir aus Musik bleibt egal was passiert und sie verbindet! Was Worte nicht schaffen machen J.B.O hier mit Musik. Was ich auch cool finde gleich in diesem Lied werden die Bandmitglieder vorgestellt. „Death is Death“ ich falle auf die Knie und spreche ein Gebet , es gibt einen Gott. Endlich hat eine Band dem 80ziger Kult- und Nervschlager einen anderen Text verpasst bei dem Metalfreunde voll auf ihre Kosten kommen ob auf einem Konzert oder einfach mal im Bierzelt. Die Mannen von J.B.O strapazieren bei Track 3 ganz schön die Bauchmuskeln. Clown gefrühstückt oder was?. Achtung Männer jetzt kommt was für Euch „ Sakradi, mei Sack is hi“ Volksmusik in ihrer schönsten Form. Leider kann ich als Frau nicht so beurteilen wie das mit den Säcken ist. Wobei meine Muschi verschwindet hin und wieder.....:-) Eindeutig zweideutiger Song. Track 5, Name: Ich sag mal Platzhalter, schaut es euch an wenn ihr die Scheibe erwerbt. Ist übrigens wieder ein kleiner Witz für zwischen durch. Ja die Jungs sorgen gerne für fröhliche Gesichter. „ Das Bier ist da zum Trinken“ verschärfte Ohren hören hier die Melodie von „These Boots are made for walking“ raus. Witzig verpackter Song über übermäßigen Biergenuss und seine Folgen komplett mit Aufnahme über der Kloschüssel .Beim nächsten Song merke ich wieder das aktuelle schwierige Themen in Musik verpackt werden die Zuhörer findet. „Schule aus“( School out for Summer) so der Name spricht eigentlich über die Nullbock Generation, Schule schmeißen Job schmeißen, irgendjemand füttert mich schon durch! Hört mal genau hin. Song 8 „Der sechste Sinn“ J.B.O haben unser aller Geheimnis verraten! Da frage ich mich doch danach „Was würde Jesus tun“, geiler Gitarreneinstieg über eigentlich ernstere Themen. Ich frage mich wirklich manchmal was würde Jesus tun wenn er jetzt leben würde?. Ein Thema das zum Nachdenken anregt, ob er wohl Metal hören würde?  oder gleich wieder ein Ticket in den Himmel ziehen würde wenn er sehen würde was aus der Erde und den Menschen geworden ist. Hui bei Track 10 bin ich in meinem Element „Mittelalter“ so der Name, Flötenklänge ich sehe mich am Lagerfeuer sitzen einen Met trinken und mit Metalrittern flirten. Zur Sprache kommen hier Vor- und Nachteile aber mit ein bisschen Met wird die Welt wieder freundlicher. „Aberglaube“ die einen haben ihn die anderen nicht. Aber was ist besser?, entscheidet mal selbst. Kennt ihr sie die alltäglichen Lügen die gerne benutzt werden und die Versprechen die allzu gerne gebrochen werden. Hört was die „Waldfee“ dazu sagt. „Und dann hörst du J.B.O“, wenn man den alltäglichen Wahnsinn der uns oft die Nerven raubt einfach in dieser geilen Mucke verpacken könnte dann bräuchten wir mit Sicherheit nicht so viel Stimmungsaufheller, Alkohol, Nikotin usw. Wir würden uns einfach mit Musik berauschen. Track 14 „Mc Death“ stillt erstmal den Hunger na dann guten Appetit. Endlich ist es soweit ich darf zu Metal Mambo tanzen „Metal No. 666 ich steh auf dich und forme die Pommesgabel. Wir verschwenden soviel Zeit im Leben mit Fragen auf die wir eine Antwort suchen. Eine Menge Lebenszeit unnütz verbraucht. „Die Antwort“ trifft also, rein hören. Bei so einer „Zeitansage“ fühlt man sich als Metaller doch endlich verstanden. Track 18 „Ein Zipfel vom Glück“ berührt mein kleines Herz ein bisschen, obwohl in starken Sound verpackt, zeigt es einem doch auf, das man auch das kleine Glück schätzen soll und nicht nur auf das Große warten. Den Abschluss macht „Jung, dumm und besoffen“ ich gehe 20 Jahre zurück sehe mich mit meinen Freunden auf der Couch sitzen und Bierflaschen stapeln. Ja wir waren jung, dumm und oft besoffen aber verdammt es war eine geile Zeit.
 

Fazit:
Mein Fazit über J.B.O und ihre neue Scheibe „Nur die Besten werden alt“ Party- und Funmetal, der trotzdem wie man es von den Jungs gewöhnt ist kritische und sozial Themen behandelt. J.B.O schaffen es beides zu einem guten Süppchen zu kochen, Daumen hoch. So erreicht man Gehör.

Line Up: Hannes „G.Laber“ Holzmann (Wüstgesang, Gitarre), Ralph Bach (Bass)
Vito C. (Gitarre, Schöngesang), Wolfram Kellner (Schlagzeug)

 

 



 

Soundqualität: 9/10                Variation: 10/10                      Cover: 9/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 9,3/10

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