Let the Flame burn

In den letzten Jahrzehnten hat sich gerade die lokale Metalszene stark verändert, einer Vielzahl an Bands steht eine geringe Zahl an Locations und Festivals gegenüber. In einer neuen Reportagen Reihe werden wir die Metalszene in verschiedenen Bundesländern beleuchten, mit Bands, Veranstaltern, Locations, Fans und Magazinen sprechen, um ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Wir möchten allen die Möglichkeit bieten, sich auch außerhalb ihrer Region zu präsentieren. Mit dem elften Teil der Serie "Let the flame burn" machen wir uns wieder auf nach NRW. Hier stand uns die Band Divine:Zero Rede und Antwort.

Stellt euch bitte einmal kurz vor und aus welcher Region ihr kommt

Hallo! Wir sind DIVINE:ZERO aus Erkelenz bei Mönchengladbach. Wir spielen modernen „Melodic Death Metal“ und sind seit 2004 aktiv. In unserer derzeitigen Besetzung sind wir allerdings erst ganz frisch zusammen und werden in Kürze unser zweites Album auf das Metalvolk loslassen.

Die Musikszene in NRW ist im Allgemeinen sehr aktiv, wie sieht es in eurer Region aus?

Unsere lokale Szene – ich spreche davon mal die Szene zwischen Aachen und Neuss an – blüht eigentlich derzeit auf. Mit Bands wie Motorjesus, Scornage, Warfield Within, Cyrcus gibt’s ne Menge Combos, die es sowohl regional als auch – wie im Falle von Motorjesus – bereits national zu einigem Erfolg bringen konnten. Aus diesem Grunde sind doch einige gute Mitbewerber am Start und man ist eigentlich immer auf der Hut, auch Qualität abzuliefern. Auch wenn sich die Musikstile der Bands teilweise stark unterscheiden, ist das Publikum zu einem gewissen Teil das gleiche. Da muss man einfach alles geben, wenn man nicht vor einem leeren Konzertsaal spielen will.

Bei einer solchen Vielfalt an Bands dürfte es doch eigentlich schwer sein, geeignete Locations für Auftritte zu finden, da ja auf die wenigen Locations eine masse an Bands kommt. Wie sieht es bei euch mit Auftrittsmöglichkeiten aus und mit welchen Problemen habt ihr zu kämpfen?

Hier in Erkelenz selber gibt es eigentlich kaum Locations. Unser Bassist organisiert eine kleine Konzertreihe, weshalb man da schon recht gute Kontakte zu anderen Bands knüpfen kann. Das Interesse des Publikums ist definitiv da. Aus diesem Grunde sind die Konzerte auch immer gut besucht, weil die Leute sehr dankbar für jede Art von Livemusik sind. Einige Bekannte von uns veranstalten im Spätsommer immer das „Metal de Houte“-Open-Air, welches sich in den letzten Jahren recht gut etablieren konnte und bereits zu einer regionalen Institution geworden ist. Geht man dann ein wenig weiter in Richtung Aachen oder Mönchengladbach, so steigt natürlich die Anzahl der Locations. Eigentlich ist immer irgendwo was los. Generell die Nähe zu Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet, welches man ja schon fast als das „Metal-Herz“ Europas bezeichnen kann, ist für uns von Vorteil. Besser, als wenn wir aus der tiefsten Eifel kommen würden.

Das größte Problem liegt eigentlich in der bereits genannten Tatsache, dass es wenige Spielmöglichkeiten direkt vor Ort in Erkelenz gibt. Man kann sich sicherlich vorstellen, wie groß der Andrang da ist, wenn es um die Bewerbungen geht. Persönliche Kontakte sind da nicht unbedingt von Nachteil.

Dann ist es auch sicher schwierig Auftritte auf Festivals zu bekommen, welche Festivals sind bei euch ansässig?

Wie ich ja bereits schon bemerkte, ist das „Metal de Houte“-Festival eine lokale Institution. Wir haben da bereits zwei Mal gespielt. Vielleicht klappt es ja für 2013 noch einmal. Schließlich haben wir dann unsere neue Platte raus.

In der Szene tritt immer häufiger auf das Veranstalter nur noch mit Pay to Play arbeiten um ihr "Risiko" zu minimieren. Wie beurteilt ihr die Lage, ist man bereits mit solchen Angeboten an euch herangetreten und was wäre bei solchen Angeboten ausschlaggebend?

Pay to play gibt es so gesehen nicht. Allerdings kam es schon mal vor, dass Bands mit ihren eigenen Konzertreihen locken, man sie dann einlädt, ihnen eine super Spielposition als Co-Headliner vor 400 Leuten verschafft, nur um dann ihrerseits bewusst mit einem Gig vor 30 Nasen auf ihrem eigenen Festival nachmittags abgespeist zu werden. Das ist eigentlich noch ärgerlicher als Pay-to-Play.

Organisiert ihr eure Konzerte selbst oder erhaltet ihr Hilfe durch eine Booking Agentur?

Bei unserem Debütalbum „the day god left“ war die ganze Sache eigentlich ein Selbstläufer und die Veranstalter sind in großem Maße auf uns zugekommen. Wir müssen jetzt allerdings mit dem neuen Album wieder Anschluss finden und da ist es sehr gut, dass unser Bassist auf viele Kontakte zugreifen kann. Momentan liegt das Booking also in unseren Händen.

Also wäre es hilfreich wenn die Szene bei euch gut vernetzt wäre. Wie ist es bei euch, gibt es zum Beispiel Metal Vereine oder welchen anderen Möglichkeiten habt ihr?

Vereine und Treffs gibt es hier eigentlich eher nicht. Zumindest wäre mir keiner bekannt. Aber es gibt gute Mundpropaganda, da sich in der regionalen Szene eigentlich alle Leute untereinander irgendwie kennen.

Wo kaum ein Fan drüber nachdenkt, ist das eine Band auch üben muss, das Problem, welches ich hier sehe, dass eventuell nicht genug geeignete Räume vorhanden sind und die vorhandenen sehr teuer sind. Wie sieht es da in eurer Region aus, welchen Problemen steht ihr hier gegenüber?

Wir selber haben das Glück, dass wir privat proben und aus diesem Grunde nichts für unseren Proberaum zahlen müssen. Allerdings hatten wir im letzten Jahr ein paar Mal mit Wasserschäden zu kämpfen. Da mussten wir uns überlegen, uns einen anderen Raum zu suchen. Wäre dies die letzte Alternative gewesen, so hätten wir erhebliche Probleme bekommen, da kaum Räume zur Verfügung stehen. Wir haben eine Zeit lang mal in Mönchengladbach geprobt und dort waren die Mieten unverschämt hoch und der Proberaum war ein verschimmeltes Drecksloch.

Was müsste sich euerer Meinung nach ändern, damit die lokale Metalszene bei euch in Gang kommt? Wo liegen die allgemeinen Probleme für Bands?

Ich denke, es wäre erst einmal wichtig, dass die Bands besser miteinander arbeiten. Hier und da könnte man sich vielleicht wirklich noch besser unterstützen und sich gegenseitig Gigs zuspielen. Wichtig ist natürlich, dass sich kein elitärer Kreis bildet, sondern man auch immer offen für neue, jüngere Bands ist. Auch wenn wir selber schon alte Hasen hier sind, ich denke, wir können alle voneinander profitieren.

Wer mehr über Bands, Veranstalter, Festivals und Locations aus seiner Region erfahren möchte, der sollte die nächsten Wochen die Augen offen halten, denn New-Metal-Media wird jetzt wöchentlich über die lokalen Metalszenen berichten. Wir danken Divine:Zero für diesen Einblick in ihre musikalische Welt. Wer über seine Band, Location, Magazin, Festival berichten möchte, setzt sich gerne mit uns in Verbindung.

Mehr Infos zu Divine:Zero gibt es hier:

 

 

 

Homepage: http://www.divine-zero.com/
Facebook: https://www.facebook.com/divinezero1
MySpace: http://www.myspace.com/divinezero1
 

 

 

 

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